webmaster: peter gauer
info@forumkultur-starzach.de
tel +49 7483 259 579
Freitag, 19.11. 20:00
Bürgerhaus Bierlingen
Heinz Klever
„Allgemeine Realitätstheorie“
Kabarett - Sketche - Parodien
aktuell
Eintritt € 5,00
Samstag, 27.April 20:00
Bürgerhaus Starzach
“Ich trage meine
Heimat im Herzen …“
eine Hommage an Andrea Noll
mit Dietlinde Elsässer & Walle Sayer
„Ich trage meine Heimat im
Herzen, schleppe sie an den
Sohlen und im Sacktuch“.
Ein Abend über die Mundartdichterin Andrea Noll (1961 – 2019),
ein Stück für zwei Stimmen über das Dorf im Wandel der Zeiten,
übers
Aufwachsen
und
den
Dialekt,
über
die
Heimat
und
den
Kirchhof, Himmelreich und Wolfsgrube, Lichtrechnung und Molke.
„
Dein
Kaugummikastengedicht
gefällt
mir
sehr,
weckt
Erinnerungen
an
den
roten
Kasten
vor
dem
„Schuaster“,
wo
die
Kugeln
im
Sommer
so
schwitzig
waren,
daß
man
ganz
farbige
Hände
hatte,
und
im
Winter
so
kalt,
daß
sie
beim
Zerbeißen
im
Mund
zu
Staub
zerfallen
sind
–
mit
so
einem
ganz
ätzend
bitteren
Geschmack
–
kennst
du
das
noch?
Außerdem
hat
man
immer
gedacht,
mit
dem
nächsten
Zehnerle
holt
man
ganz
sicher
das
schönste
Spielsächle
aus
dem
Kasten
–
ein
Ringle
oder
Autole
mit
beweglichen
Rädern.
Und
dann
wars
jedesmal
nichts
–
irgendwie
ein
Lebensgefühl,
das
geblieben
ist…“
(
Andrea Noll, in einem Brief vom Juli 2000 an Walle Sayer)
„So
paradox
es
klingen
mag,
aber
wer
heute
die
weite
Welt
finden
will,
muß
zuerst
in
ein
Schneckenhaus
kriechen“…
schrieb
Andrea
Noll,
die
am
2.12.1961
in
Bierlingen
geboren
wurde
und
am
25.5.2019 in Reutlingen starb.
„Aus
der
Vergangenheit
die
Gegenwart
und
Zukunft
denken“:
Ihre
Erzählungen
beschreiben
in
erstaunlich
authentischer
Weise,
mit
hohem
künstlerischem
und
gleichzeitig
dokumentarischem
Wert,
die
dörflich-bäuerliche
Gesellschaft
bis
weit
in
die
Großelternzeit
zurück.
Das
Dorf
sah
sie
als
„wechselwirksames
Gefüge“.
„
Wahrscheinlich“,
sagte
sie
über
ihre
Kindheit,
„haben
wir
schon
damals
irgendwie
gefühlt,
daß
wir
an
einer
Nahtstelle
zwischen
einer
alten,
sterbenden
und einer neuen, vollkommen anderen Zeit aufwachsen“.
Sie
ging
den
Dialektwörtern
auf
den
Grund:
Verschlupfen,
notierte
sie
einmal,
sei
nur
möglich,
wo
organisch
gewachsene
Unordnung
herrsche,
wo
es
Verwinkeltes
und
Krummes
gäbe
und
alte
Schöpfe.
Was
es
zu
retten
gilt,
ist
ihrer
Ansicht
nach
nicht
der
Dialekt
an
sich,
der
sich
organisch
verändert,
sondern
die
Inhalte,
die
Kultur,
die
mit
dem
jeweiligen
Dialekt
verbunden
sind.
Ein
paar
„Behelfsbrückle“
zur
Vergangenheit
errichten,
wenn
die
großen
Brücken
schon
abgerissen
sind, nannte sie das…
Die
Schauspielerin
Dietlinde
Ellsässer
und
der
Autor
Walle
Sayer
wollen
einen
Abend
lang
in
einem
Lebensbild
die
Geschichten
und
Gedichte
von
Andrea
Noll
wieder
aufleben
und
erklingen
lassen.
Unveröffentlichtes
vor-stellen
und
mit
Auszügen
aus
der
langjährigen
Briefkorrespondenz
mit
Walle
Sayer
sie
selbst
zu
Wort
kommen
lassen:
zu
ihrer
Dorfkindheit,
ihrem
Aufwachsen,
ihrem
Heimatbegriff, ihrer Dialektdichtung.